CDU Schaafheim diskutiert über Denkmalschutz
Mehr Transparenz und zeitgemäße Entscheidungen nötig
Verwundert zeigten sich die Anwesenden über Vorgaben und Einwände der Behörde bei laufenden Bauvorhaben und Sanierungen, z. B. dass wenige Jahre alte Anbauten plötzlich zum Altbestand zählen oder detaillierte Farb- und Materialvorgaben gemacht werden. Der Vorsitzende der Gemeindevertretung Daniel Rauschenberger brachte dazu die Funktion eines „Heimatpflegers“ ins Gespräch, der aus und für die Gemeinde eine Schnittstelle zur Behörde sein kann. „Die Tatsache, dass der Ermessensspielraum der unteren Denkmalschutzbehörde so groß ist, das Gesetz recht wenig konkret regelt und Entscheidungen ob und was möglich ist, von einer Person abhängen, verdeutlichen den Handlungsbedarf, um eine Akzeptanz bei der Bevölkerung zu bewirken“ so Rauschenberger. Wolfgang Roth fasste es in einem Satz zusammen: „Denkmalschutz ist dann gut, wenn der Ortskern belebt ist“. Unter heutigen Ansprüchen an Wohnraumqualität, Verkehrssituation, Energieeffizienz, Barrierefreiheit usw. muss Denkmalschutz neu gedacht werde. „Es nutzt nichts, wenn wir Gemeinden bekommen, die wie Donuts aussehen. Innen hohl und an den Rändern wird expandiert und immer mehr Fläche versiegelt“ ergänzte der Energieberater Holger Lorenz. Lorenz stellte an dem Abend das Beratungskonzept ALBIZ aus seinem Heimatkreis Gießen vor. Hier wird Bauherren unter Einbeziehung der Behörde und Fachleuten aus allen Baugewerken aufgezeigt, wie man Altbauten und Baudenkmäler richtig saniert und vor allem, wo und wie man an die reichlich vorhandenen Fördergelder kommt. „Ein Initiative, die auch für unseren Landkreis Vorbild sein sollte“ sind sich Manfred Pentz und der Schaafheimer CDU Vorsitzende Ralph Pittich einig.
Die CDU Schaafheim hofft, dass Bewegung in ein Thema kommt, dessen spezielle Probleme nicht immer vor Ort gelöst werden können. Ralph Pittich zum Abschluss: „Wir brauchen hier die Landespolitik und ein Umdenken, einen modernen Denkmalschutz, von dem wir alle profitieren“.