In Schaafheim bald nur noch eine Grundschule?

CDU in Schaafheim besorgt über die Pläne des Landkreises hinsichtlich der Eichwaldschule

Große Sorgen über die Schulpolitik aus dem Landratsamt machten sich die Mitglieder der Schaafheimer CDU bei ihrer Jahresversammlung. Anlass hierfür sind Erwägungen des Landkreises den Haupt- und Realschulstandort in Schaafheim aufzugeben und in Zukunft lediglich eine Grundschule für die Schulklassen 1 bis 4 in Schaafheim zu betreiben. Hiervon wären ca. 300 Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 10 betroffen.

Im Landkreis steht die Aufstellung eines neuen Schulentwicklungsplans auf der Agenda. Im bisherigen, bis 2015 geltenden Plan, war noch die Umwandlung der Eichwaldschule in eine Mittelstufenschule festgeschrieben. Jedoch soll jetzt auch die bisher geplante Sanierung der Eichwaldschule und der Umzug der Grundschule von der Lindenstraße in ein neues Gebäude an der Langstädter Straße vom Tisch sein. „Für die Schule in Schaafheim standen bereits 2010 Mittel zur Sanierung im Kreishaushalt bereit. Das Geld floss aber nach Babenhausen, weil die Joachim-Schumann-Schule komplett neu gebaut wurde, anstatt der dort geplanten Sanierung. In Sachen Sanierung der Eichwaldschule werden wir seit Jahren vertröstet“, bedauerte Siegfried Sudra (CDU), für Schaafheim im Kreistag. „Die Schaafheimer Schüler sollen in Zukunft ab der fünften Klasse auf die Schulen in Groß-Umstadt und Babenhausen aufgeteilt werden, was mit sinkenden Schülerzahlen begründet werden soll. Gleichzeitig wurden die weiterführenden Schulen in Groß-Umstadt und Babenhausen saniert bzw. neu gebaut. Die dringende Sanierung in Schaafheim wurde immer wieder verschoben.“ berichtete Siegfried Sudra.

Die Schaafheimer CDU spricht sich klar für den Erhalt der Eichwaldschule und gegen die Zentralisierung der Schullandschaft im Ostkreis aus. Vielmehr müsste die Eichwaldschule mit der Einführung eines gymnasialen Zweigs gestärkt werden. Die Eichwaldschule muss, wie geplant saniert und um einen Neubau für die Grundschule erweitert werden. Die Kreis-SPD um Landrat Schellhaas (SPD) hat im Kommunalwahlkampf Werbung damit gemacht, dass Schulbauprogramm bis 2018 umzusetzen. Erst vor kurzem stellte der Schuldezernent Christel Fleischmann (GRÜNE) die Um- und Neubaupläne in Schaafheim vor. In einer Pressemitteilung des Landkreises vom 30.06.2016 heißt es von Schellhaas und Fleischmann: „An der Eichwaldschule in Schaafheim wird voraussichtlich ab Ende 2017 mit der grundhaften energetischen Sanierung der Schule inklusive einem Teilneubau begonnen. Gleichzeitig soll die Grundschule, die bisher in der Ortsmitte angesiedelt ist, an den Schulstandort verlagert werden. Für die Baumaßnahme stehen ab dem Jahr 2016 6 Mio. Euro zur Verfügung.“ Die CDU wird darauf drängen, dass die Kreis-Koalition aus SPD, Grünen und FDP im Landratsamt, dies für Schaafheim auch umsetzt. Einig war man sich, mit der Schulleitung vor Ort das Gespräch zu suchen. Dass der Realschulabschluss aus Schaafheim auch zum Übertritt in die gymnasiale Oberstufe berechtigen kann, müsse mehr in das Bewusstsein der Eltern gerückt werden. Der Realschulzweig wurde Anfang der neunziger Jahre auf Drängen von CDU und Grünen in Schaafheim eingerichtet.

Allgemeiner Unmut erregte sich über die derzeitige Führung im Landratsamt nicht nur wegen der seit Jahren andauernden Spekulationen um den Schulstandort in Schaafheim. Wird andernorts vom Landkreis mit kreiseigenen Hallen und dem Bau von medizinischen Versorgungszentren ein Angebot geschaffen, hat sich Schaafheim in punkto Hallen, Hausarztversorgung und Altenpflege selbst geholfen. Die von Schaafheim an den Landkreis überwiesenen Millionen der Kreisumlage finden nur selten in Form von Investitionen zurück in den Bachgau.